Die Verteilung unerwünschter Werbe- und Massenmails, auch Spam genannt, hat sich mittlerweile zu einem ernsthaften und stark wachsenden Problem entwickelt. Durch das Speichern von Spam in den Mailkonten werden nicht nur Ressourcen im Netz und auf Servern unnötig belegt. Auch geht wertvolle Arbeitszeit durch die Kontrolle und das Löschen von Spam bzw. durch die ständige Pflege von Filterregeln zum Aussortieren derartiger E-Mails verloren. Es besteht zudem die Gefahr, dass bei der Kontrolle von Spam schädliche Programme eingeschleust werden und Rechner oder Netz lahm legen. Zwar setzt das Rechenzentrum seit Jahren eines dieser weit verbreiteten Verfahren ein, das SPAM-Nachrichten am Maileingangsserver automatisch markiert und dann den Adressaten zustellt. Aber bei der Einrichtung von Verfahren zur Ausfilterung von Spam können den Beschäftigten leicht Fehler unterlaufen, so dass Mails möglicherweise verloren gehen. Herkömmliche Server-Lösungen mit automatischer Markierung von Spam arbeiten zudem nicht immer befriedigend. Einige E-Mails können auch fälschlich als Spam gekennzeichnet werden und bleiben dann in den meisten Fällen unbeachtet.
Um den bisherigen Aufwand wegen Spam für die Beschäftigten und Studierenden deutlich zu reduzieren, hat sich das Rechenzentrum der Universität nach einer effizienteren Lösung mit hohem Durchsatz bei gleichzeitig geringem Aufwand umgesehen. Die Wahl fiel auf das E-Mail-Kategorisierungsverfahren mit dem Namen "eXpurgate" der Fa. eleven in Berlin. Neu ist hierbei, dass alle auf Universitätsservern eingehenden E-Mails bereits vor der Annahme automatisch auf Spam untersucht und bei Bestätigung sogleich an die absendende Stelle zurückgewiesen werden. Die E-Mailkonten werden also jetzt überhaupt nicht mehr mit Mails belastet, die als Spam klassifiziert werden können.
Auch die Spam-Erkennungsrate wird wesentlich höher als bisher - aber leider nicht 100% sein. Daher werden auch weiterhin vereinzelt unerwünschte E-Mails (insbesondere solche mit gefälschten Adressen) ankommen, die weiterhin mit der notwendigen Vorsicht behandelt werden müssen. Das System verspricht auch eine sehr niedrige Quote von fälschlich als Spam behandelten Mails, die aber wegen der Rückinformation über die Nichtzustellung an die Absender nicht spurlos verloren gehen.
Die Mailserver und die ca. 10.000 Mailkonten wurden am 18. Juli 2008 auf die neue Spam-Behandlung umgestellt, so dass die Server erkennbaren Spam seitdem nicht mehr annehmen und die Universitätsangehörigen davon verschont bleiben. Die Mailprogramme an den Arbeitsplätzen mussten hierfür nicht verändert werden.